Missgunst und Giftpfeil

 

Jeder findet seinen Platz in der Kromfohrländer-Welt. Man hat die freie Wahl.

 

Es gibt per Stand 2022 in Deutschland 3 Zuchtvereine: der standard-gebende Rassezuchtverein RZV, Pro Kromfohrländer PK und den Verein für Rauhaarige Kromfohrländer, VRK.

 

Der Interessent ist mündig und darf sich selbst entscheiden, aus welchem Verein sein Welpe kommen soll.

 

Die Zuchtkonzepte der drei Vereine unterscheiden sich stark, das stellt jeder schnell fest, wenn er sich Informationen holt und liest.

 

Die Züchter der jeweiligen Vereine haben sich bewusst für ihren Verein entschieden und gehen diesen Weg.

 

Wer da zufrieden ist und sicher ist, dass es passt, der schielt nicht missgünstig über den Tellerrand und schlägt mit schöner Regelmässigkeit Schaum mit polemischen und persönlich angriffigen Texten.

 

Über Sach-/Zuchtthemen muss man diskutieren – unbedingt. Aber bitte sachlich, anständig und mit Respekt vor dem Gegenüber.

 

Sehr befremdend ist es, wenn man Textbausteine aus Artikeln von fremden Websites nimmt, bewusst ganze Abschnitte weglässt und dann über einzelne Absätze herzieht. Wer hat sowas nötig?

 

 

Jüngstes Beispiel:

 

Auf der Website des VRK steht ein langer Artikel zu Wesensproblemen beim Kromfohrländer.

 

Darin steht u.a. auch der Absatz:

 

Zitat Website VRK:

 

„In der Rassebeschreibung des VRK wurde bereits auf das sensible Wesen des Kromfohrländers eingegangen - damit einher gehen Verhaltensweisen, die man sehr oft bei reinrassigen Kromfohrländern beobachten kann.

 

Rassetypisch ist, dass viele der unten aufgeführten Probleme erst in, respektive nach der Pubertät auftreten.

 

Aus dem lieben, netten und offenen Hündchen entwickelt sich ein "Problemhund"....

 

Die unten aufgeführten Punkte treffen nicht auf alle Kromfohrländer zu, und auch nicht jeder Kromfohrländer hat alle von diesen Verhaltensweisen im Repertoire - die meisten Kromfohrländer haben von diesen "Macken" einige im Wesensfundament.“

 

 

Danach steht:

 

Zitat Website VRK:

 

 

„Wie schaut das Problemverhalten aus?

 

 

  • Unsicherheit, daraus resultiert eine Ängstlichkeit und sehr oft reagiert der Kromfohrländer mit angst-motivierter Aggressivität, sowohl innerartlich als auch gegenüber Menschen (Beißen, Schnappen)

 

  • Probleme an der Leine - "Macho" und "Zicke"

 

  •  Defizite im Sozialverhalten mit anderen Hunden desselben Geschlechts

 

  • keine große Belastbarkeit, der Hund "bricht ein" beim geringsten Anlass, reagiert auch körperlich auf Stress

 

  • Das Anfassen durch eine dem Kromfohrländer fremden Person ist nicht möglich. Dadurch sind z.B. Tierarztbesuche sehr schwierig

 

  • Totale Fixierung auf eine Person - ist diese eine Person abwesend, hat der Kromfohrländer enormen Stress, Fremdbetreuung ist fast unmöglich.

 

  • starkes Territorialverhalten, Besuche sind unerwünscht „

 

 

Wer die Rasse der Kromfohrländer kennt, weiss, dass die aufgeführten Themen sehr viele Kromfohrländer-Besitzer beschäftigen – rosa Zuckerguss über Probleme zu schütten, war noch nie eine gute Lösung.

Es gilt, Solches anzusprechen. Es wird im VRK-Artikel benannt, dass nicht alles auf jeden Kromfohrländer pauschal zutrifft.

 

Und was passiert: da wird der VRK ganz konkret angeprangert, weil er und seine Züchter die Probleme benennen. Von Verallgemeinern wird geredet und vom „schlecht Reden der Rasse“. Sehr schräg! Man zitiert nur die verschiedenen Punkte… den oberen Teil lässt man weg.

 

Leider kommen solche polemischen Angriffe seit Jahren – die Frage ist, wer denn solches nötig hat, wenn es ihm selbst doch eigentlich wohl sein müsste, wo er ist?

 

„Honi soit qui mal y pense“ kommt mir da in den Sinn…

 

 

Ich für meinen Teil bin seit der Gründung des VRK mit grosser Ueberzeugung für das Einkreuzprojekt für den Kromfohrländer tätig.

Die Kromfohrländer aus dem VRK Einkreuzprojekt haben eine deutlich höhere Genvielfalt als der reinrassige Kromfohrländer (durchschnittlich 25% beim reinrassigen Kromfohrländer stehen Werten von ca. 37-44% der VRK Kromis gegenüber), sie haben trotz des angepassten Kromfohr-länderanteils allermeist einen passenden Phänotyp und sind vom Wesen her dem reinrassigen Kromfohrländer punkto Sensibilität sehr ähnlich.

 

Das Erreichen einer nachhaltigen Genauffrischung ist der Referenzwert, wonach sich ein Einkreuzprojekt u.a. messen kann.

 

Die Werte der genetischen Varianz beim VRK sind selbsterklärend hoch und sind transparent veröffentlicht – dies unterscheidet den VRK u.a. von anderen Zuchtvereinen. Damit haben wir Hunde, die optisch dem reinrassigen Kromfohrländer sehr nahe kommen, dank der hohen Genvielfalt eine gute Chance haben, gesund durchs Leben zu gehen und das stabilere Wesen hilft ihnen dabei zusätzlich. Alle VRK Welpen haben Eltern, welche vor jedem Wurf mehrfach aktuell gesundheitlich getestet werden. Auch das ist belegt und wird kommuniziert.

 

Dass in meinem Vereine keine Hunde in der Zucht sind, deren Eltern eine AI-Erkrankung haben oder von Epilepsie betroffen sind, rundet das gute Gefühl ab.

 

Ich habe meine Wahl längst getroffen, jeder andere darf das auch tun.

 

Für mich stimmt das VRK Zuchtkonzept - mit dem anderer Vereine kann und will ich mich nicht identifizieren. Ich möchte keine reinrassigen Würfe verantworten müssen und auch keine, mit Welpen mit um die 90% Kromfohrländer-Anteil. Da ist mir das Risiko einfach zu hoch - bei Gesundheit und Wesen. Das ist meine persönliche Wahl. Wer sich bei anderen Vereinen wohl fühlt und da findet - das passt für mich - auch gut. Das ist nicht meine Baustelle.

 

Toleranz und Respekt sind Werte, die einen gut durchs Leben leiten – würde man hier in der Kromfohrländerwelt mehr davon spüren, das Klima wäre längst nicht so giftig.

 

Die Diskussion zum Thema Kromfohrländer und Zucht – die führe ich gerne. Aber bitte sachlich.

 

Missgunst, Schwurbeleien und fliegende Giftpfeile – schwach, wer solches nötig hat.