Kromfohrländer

 

Zum Einstieg ein kleines Rätsel: 

 

Was sieht man auf dem Bild?

 

 

 

 

      die falsche Antwort lautet:             einen Hund

 

      100 Punkte bekommt, wer mit :     "ein Kromfohrländer!"

                                                              geantwortet hat

 

 

 

Wer mit einem Kromfohrländer zusammenlebt, weiss:
es sind keine Hunde, sondern Kromis.

Warum das so ist, versucht diese eher
unkonventielle Rassebeschreibung zu erklären.

 

 

 

Es gibt viele verschiedene Hunderassen und jede einzelne von ihnen hat ihre Besonderheiten.

Was unsere Kromfohrländer so speziell macht, ist ihr grosses Herz. Man hat keinen Hund an seiner Seite, sondern einen Seelenverwandten.

Kromfohrländer binden sich sehr eng an ihre Menschen und meist suchen sie sich innerhalb einer Familie ihren "einzigen" Menschen aus, wunderschön für den Auserwählten, hartes Brot für den Rest der Familie.

 

Der Kromfohrländer braucht einen Menschen, der bereit ist für eine solche Symbiose, nicht für alle Leute passt so ein enges Zusammenleben mit einem "Hund".

Der Kromfohrländer verschenkt sein Herz "mit Haut und Haar",
er verdient ein Gegenüber, welches mit dieser grossen Sensibilität umgehen kann.

Die Erziehung des Kromfohrländers kann nicht mit 08/15 Hunde-Weisheiten angegangen werden, Hundeschulen mit Kromfohrländererfahrung sind rar und es braucht viel Fingerspitzengefühl, um einen reinrassigen Kromfohrländer zu erziehen.

 

Liebevolle Konsequenz in der Führung ist unabdingbar und das Wissen, dass Druck beim Kromfohrländer nicht angewandt werden darf, sind Grundsteine für die Kromfohrländer Erziehung.

 

 

 

Viel gehörte Schlagworte wie "Da muss er durch", "das machen die unter einander aus, lassen sie sie nur" oder "der muss wissen, wer der Chef ist" sind fatal in der Erziehung bei anderen Hunderassen, beim Kromfohrländer scheitern Sie grandios mit einer solchen Einstellung.

 

 

 

Die allermeisten Kromfohrländer machen im Laufe des Erwachsenwerdens noch einmal einen Riesenschritt in der Charakterausformung. Viele, die vorher sehr offen waren und  oft und gerne mit anderen Hunden gespielt haben, verschliessen sich nun und haben am liebsten ihre Ruhe. Es ist eine rasseeigene "Reserviertheit" - sowohl Hunden gegenüber als auch Menschen.

 

 

 

Der Kromfohrländer macht es einem am Anfang sehr leicht in der Erziehung.


Mustergültig liest er Ihnen jeden Wunsch von den Augen ab und ist auf dem Hundeplatz im Welpenkurs und im Junghundekurs der "Star", er kann sehr schnell alles von ihm gewünschte -

 

bis, ja bis zur Pubertät...

 

Dann zeigt sich sehr oft das vorher beschriebene "Reserviertsein" und gepaart mit der rasseeigenen Ängstlichkeit und Unsicherheit hat man dann entweder einen Hund, der vor Vielem zurückschreckt oder einen Draufgänger, der darauf hofft, dass er dem Gegenüber mit seinem Imponiergehabe gehörig Eindruck macht...

Eine zweite charakterliche Veränderung erfolgt dann nochmal so um den zweiten Geburtstag rum. Der so offene Kromi "verschliesst" sich, wird introvertierter.

 

Dann ist es wichtig, auf das Fundament des Grundgehorsams zurückgreifen zu können und der Kromfohrländer muss sich auf die Führung seines Menschen verlassen können. Er braucht klare Richtlinien, damit er sich daran orientieren kann.

 

Das, was einen vierbeinigen Freund ausmacht, ist das Wesen.
Denn darauf basiert das Zusammenleben.



Die anderen Eckdaten, die der Vollständigkeit halber auch noch zum Thema Kromfohrländer gesagt werden müssen:

 

 

Der Kromfohrländer hat eine mittlere Grösse, laut Rassestandard 38-46 cm, und ist braun/weiss gescheckt.

Bei der Rasse der Kromfohrländer kennt man drei Haarvarietäten: rau, lang und kurz.

Warum mein Zuchtverein, der VRK, sich ausschliesslich der Rauhaarzucht verschrieben hat, können Sie an dieser Stelle nachlesen.

Der Kromfohrländer hat kein Interesse an der Jagd und ist bei all Ihren Aktivitäten am liebsten an Ihrer Seite. Egal, ob sie auf dem Sofa ein Buch lesen oder durch den Wald streifen.
Hauptsache: dabei sein!

 

 

 

Das Thema "Gesundheit der Rasse" ist ein weites Feld und die Hintergründe zum Einkreuzprojekt des VRK liegen in der grossen Inzucht der Rasse und den damit verbundenen hohen Krankheitsraten sowie den Wesensproblemen. 

 

Sie merken, der Kromfohrländer ist keine Rasse wie eine andere, er hat spezielle Bedürfnisse und braucht Menschen an seiner Seite, die sensibel sind, aber trotzdem mit beiden Beinen auf dem Boden stehen, damit sie ihrem Kromi Halt geben können.

 

Bei all den Schwierigkeiten, die die Rasse aufweist - Krankheiten, Wesensprobleme, kleiner Genpool und innerhalb der Rasse verschiedene Vereine und Gruppierungen, die oftmals gegeneinander arbeiten anstatt miteinander zum Wohl der Rasse:

 

Die Kromfohrländer sind es wert, dass man sich für sie einsetzt und die Probleme angeht, die die Rasse hat.

 

 

Wer einmal mit einem Kromfohrländer zusammen gelebt hat, weiss, wovon die Rede ist, warum es heisst:

einmal Kromfohrländer - immer Kromfohrländer!

Mit einem Kromfohrländer an der Seite durchs Leben gehen zu können ist ein Geschenk.

 

Es ist schwer, in Worte zu  fassen, wie der Kromfohrländer seinen Besitzer mit Zuneigung und Liebe überschüttet.

Es ist eine aussergewöhnliche Rasse - man muss sie erleben, um sie zu verstehen...

 

 

 

© Lisette Feldmeier-Wieser

    November 2013